Nach jahrelanger Pflege von Daten in Excel entschied sich JCDecaux vor ein paar Jahren, dass es an der Zeit war, ein CRM-System zu implementieren. Wieso? Weil die Daten der Organisation in mehreren Silos verteilt waren. Das machte es praktisch unmöglich für das Vertriebs- und Marketingmanagement, Kennzahlen wie Return on Investment und Customer Lifetime Value zu nutzen. Es war Zeit für eine Veränderung. Der Zweck des neuen CRM-Systems? Höherer Umsatz durch datengetriebene Entscheidungsfindung.
Die Muttergesellschaft arbeite bereits mit Microsoft Dynamics, sodass sich das niederländische Vertriebsteam für die gleiche Software entschied. Keine Zeit oder Mühe wurden geschont, um eine erfolgreiche Implementierung zu gewährleisten. Und doch ... ging es nicht gut aus. Drei Jahre später war die Implementierung abgeschlossen, aber das CRM-System hatte schon Staub angesetzt. Die Excel-Tabellen wurden nicht aufgegeben, und alles ging einfach weiter wie bisher.
Was ist bei der Benutzerakzeptanz schief gelaufen? Bart de Vries, kaufmännischer Leiter bei JCDecaux, erklärt: „Unser Vertriebsteam besteht aus vielen Profis der Apple-Generationen. Sie stellen hohe Anforderungen an Tools, wie zum Beispiel Benutzerfreundlichkeit. Es hat schnell, einfach und „swipeable“ zu sein und die Bedürfnisse junger Menschen zu erfüllen. Microsoft Dynamics erfüllte diese Anforderungen nicht. Und wie bei jeder Änderung war ein weiteres Problem, dass wir etwas veränderten. Die Leute mögen das nicht. Zumindest nicht, wenn die Veränderung ihnen nicht weiterhilft. Wir begannen mit einfachen Excel-Tabellen und wechselten zu einem Werkzeug, was Benutzer als komplexes CRM-System erlebt haben. Und aus einer Situation, in der Verkäufer viel Freiheit hatten, zu einer, in der alles messbar war und in ihren Augen „kontrollierbar“. Wir wurden mit viel Gegenwind konfrontiert.
Nach drei Jahren Kampf mit dem „neuen“ CRM beschloss Bart, den Kurs zu wechseln: „Die Notwendigkeit eines modernen CRM-Systems war offensichtlich, aber ich habe nicht mehr daran geglaubt, dass Microsoft Dynamics die einzige endgültige Lösung für JCDecaux sein sollte. Das war keine leichte Entscheidung für die Organisation. Microsoft Dynamics bietet jede Menge Funktionalität, aber es hat bei uns einfach nicht geklappt.“ Das Projekt hat viel Zeit und Geld verschwendet. „Lehrgeld, wie ich es gerne nenne. Wir haben viele wertvolle Lektionen gelernt, wussten aber, dass das nächste CRM-Projekt einen Ansatz brauchte.